Noten machen dumm
Pressemitteilung der LSV Rheinland-Pfalz
Mainz | 26.01.2006
Noten machen dumm
Am 27. Januar ist es wieder soweit in Deutschland - es ist Zeugnistag.
Auch die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz schaltet sich in die aktuelle Debatte über Zeugnisse und Noten ein.
Schaden Zeugnisse nicht mehr, als sie nützen? Wir denken schon! Deshalb spricht sich die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz gegen Noten aus, sagt Max Pichl, Pressesprecher der LandesschülerInnenvertretung.
Noten sind subjektiv und spiegeln nicht die wirklich erbrachte Leistung der SchülerInnen wider. Wenn ein Lehrer einen Schüler bspw. nicht mag, dann erhält dieser im Normalfall schlechtere Noten als er sie verdient hätte. Zudem ist die aktuelle Notengebung in der Schule stark selektiv, sie unterteilt SchülerInnen in gute und schlechte und lässt dabei komplett die individuellen Begabungen und Fähigkeiten der SchülerInnen außer Acht.
"Der Lehrplan ist doch total von den Noten bestimmt", ärgert sich Max Pichl. "Schüler lernen doch meistens nur für die Klassenarbeiten, damit sie gute Noten bekommen, das eigentliche Lernziel wird dabei völlig außer Acht gelassen. Die eigentliche Wissensvermittlung tritt hinter die Noten. Deshalb machen Noten dumm".
Die LandesschülerInnenvertretung sieht ihre Position zudem durch die Schulsysteme der PISA-Gewinner Finnland und Schweden bestätigt. Dort bekommen die SchülerInnen bis zur 9.Klasse schriftliche Beurteilungen, ähnlich denen deutscher Grundschulzeugnisse nur um einiges umfangreicher. Die Ergebnisse zeigen, dass die skandinavischen Schüler, trotz oder gerade wegen dem Fehlen von Ziffernnoten, besser abschneiden als deutsche SchülerInnen.
Außerdem sieht die LandesschülerInnenvertretung eine große Gefahr in der allgemeinen Notenangst, die unter SchülerInnen herrscht und sie so Leistungsdruck und sogar psychischen Schäden aussetzt.
"Wir fordern eine demokratische Schule. Noten sind jedoch undemokratisch und führen den Erziehungsauftrag der Schule deshalb ad absurdum", so Max Pichl abschließend.
Für weitere Rückfragen steht ihnen Max Pichl unter 0173 / 4519204 zur Verfügung.
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