Für Toleranz und Zivilcourage

Für Toleranz und Zivilcourage
100 Schüler demonstrieren gegen Mobbing

Mit Transparenten zogen rund 100 Schüler durch die Innenstadt und protestierten gegen Diskriminierung im Schulalltag. Foto: Sascha Kopp

Vom 12.06.2008

Von Lars Fritsch

Raufereien gehören zur Schule wie Noten, Lehrer und Hausaufgaben. Doch daneben wählen Schüler noch ein weiteres Mittel, um sich auf dem Pausenhof Respekt zu verschaffen - Mobbing. Immer häufiger kommen die gezielten feindseligen Handlungen gegenüber Mitschülern ans Tageslicht. Doch für viele Jugendliche ist Mobbing ein Tabu. Zu groß ist die Scham jener, die Opfer von Beleidigungen oder Belästigungen geworden sind.

Gestern versammelten sich Schüler aus Mainz, um auf das heikle Thema aufmerksam zu machen. Der Regionale Arbeitskreis 5 (RAK 5) der Landesschülervertretung hatte zur "Schüler-Demo für mehr Toleranz und Zivilcourage" aufgerufen. "Wir wollen unsere Mitschüler und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren", sagte RAK-5-Leiter Max Schwenn. "Unser Ziel ist es, ein Zeichen zu setzen und den Kampf für mehr Toleranz im Schulalltag aufzunehmen."

Rund 100 Pennäler zogen mit Spruchbändern, Megaphonen und Trillerpfeifen vom Hauptbahnhof zum Theater, wo Mobbing-Opfer ihre Erfahrungen der Öffentlichkeit präsentierten. "Diese Demo ist sehr wichtig", meinte Sandra, Siebtklässlerin vom Frauenlob-Gymnasium, "man darf nicht wegsehen, wenn andere diskriminiert werden." Auch ihre Klassenkameradin Vivien unterstützte die Kundgebung: "In unserer Klasse wird viel gemobbt. Dagegen muss etwas getan werden." Für Max Schwenn ist Mobbing nicht nur ein Problem der Gegenwart: "Das gab es früher auch schon, aber heute wird es eben durch die Medien stärker verbreitet", äußerte sich der 19-Jährige. Oberstufen-Schülerin Janina vom Gymnasium Gonsenheim erklärte sich mit den Opfern solidarisch: "Man muss den Tätern zeigen, dass sie nicht so mit anderen Menschen umgehen können."

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=3317899&ressort=56