Bundesbildungsgipfel: Ein Tag vor verschlossener Tür

An die Vertreterinnen und Vertreter der Medien

Mainz, 22. Oktober 2008

PRESSEMITTEILUNG der LSV Rheinland-Pfalz:

Bundesbildungsgipfel: Ein Tag vor verschlossener Tür – SchülerInnen raus!

Ohne eine Einladung zu Angela Merkels Bundesbildungsgipfel fährt heute eine Delegation der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz zum alternativen Bundesbildungsgipfel in Dresden und unterstreicht hiermit das Gewicht ihrer Anliegen.

„Eingeladen wurden wir nicht. Wir haben zwar alles Mögliche versucht, etliche Anfragen geschrieben, viel telefoniert. Aber gebracht hat es nichts. Die wollen gar keine Beteiligung von Schülerinnen und Schülern“, so der Außenreferent der LandesschülerInnenvertretung, Julian Knop, zur Situation vor dem Bundesbildungsgipfel.

Der Gipfel, bei dem sich die Bundeskanzlerin mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bundesländern trifft, ähnelt einem Krisengipfel. Dies ist auch nötig bei der Bildungsmisere in Deutschland. Doch zu der Bewältigung der Krise wird der Hauptakteur nicht gehört. Denn Schülerinnen- und Schülerbeteiligung ist nicht erwünscht. Keine der LandesschülerInnenvertretungen Deutschlands wurde zum Bundesgipfel eingeladen.

„Hier geht es schließlich um die Schülerinnen und Schüler und die Zukunft der Schule. Und wer, wenn nicht wir, ist fähig die Missstände und Probleme aufzuzeigen und Lösungen zu finden. Denn wir müssen mit den Lösungen leben, nicht die Politiker“, gab Knop weiter zu bedenken.

„Dabei hat die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz eindeutige Forderungen an die Politik, die exakt zu den aktuellen Problemen passen und sie lösen können“, ergänzte Matthias Köberlein, Pressereferent der LandesschülerInnenvertretung.

Die Schülerinnen- und Schülervertretung selbst setzt sich besonders für mehr Demokratie innerhalb der Schule ein, um die Schule zu einem Lebensraum zu formen - ein Lebensraum, der darüber hinaus von nur noch einer Schulart abgedeckt werden soll.

„Zu unseren Forderungen zählt natürlich mehr Geld für die Bildung. Darunter fällt Lernmittelfreiheit, genauso wie mehr Zuschüsse bei den Schülerinnen- und Schülertransporten. Darüber hinaus soll endlich eine Feedbackkultur Einzug in die Schule halten - ein erster Schritt zum Leben und Lernen auf einer Augenhöhe. Dazu soll am Ende auch eine gleichwertige Mitbestimmung führen“, erläuterte Hanna Zoe Trauer, Innenreferentin der Schülerinnen- und Schülervertretung.

Die Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler bemerkte zwar, dass es mehr Geld für Bildung in Rheinland-Pfalz gebe, kann den beschönigenden Zahlen der Landesregierung jedoch nicht folgen. So sei gerade dieser Bildungsgipfel wichtig für Rheinland-Pfalz. Denn das Land gibt immer noch am wenigsten Geld von allen Bundesländern der Bundesrepublik für die Bildung aus.

Mit diesen Forderungen fahren die LandesvertreterInnen nach Dresden zu einem alternativen, selbst organisierten Gegengipfel. Dieser wird mit Workshops, Demonstrationen durch die Innenstadt sowie einer Pressekonferenz den Forderungen einen passenden Rahmen verleihen. Hier zeigen die SchülerInnenvertretungen nicht nur Engagement und Mut zu bildungspolitischen Veränderungen, sondern weisen auf einen Skandal hin: Ein Bundesbildungsgipfel ohne SchülerInnenbeteiligung – Ist das etwa klug, Frau Merkel?

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Julian Knop, Außenreferent der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz, E-Mail: Julian.Knop[at]lsvrlp.de