AZ-Bericht zum OpenOhr-Festival
mit Erwähnung der LSV und ihres dortigen Infostands
38. Open Ohr Festival lockt mit Mischung aus Tradition und einzigartigem Flair nach Mainz
27.05.2012 - MAINZ
Von Maike Hessedenz
Sind es die politischen Diskussionen, die Bands, das Kulturprogramm, die Tradition des Festivals oder das einzigartige Flair auf der Zitadelle, die seit 38 Jahren Tausende Menschen zum Open Ohr nach Mainz locken? Fragt man die Besucher, ist es offenbar eine Mischung aus allem, die das Pfingstevent so besonders macht. Hin und wieder hören wir uns eine Diskussion an", berichten Manuel und seine Freunde, die auf der Hauptwiese ihre Decken ausgebreitet haben. Aber eigentlich sind wir hier wegen der Bands, wegen der Partystimmung und weil wir hier viele Leute treffen."
Der 17-jährige Niclas aus Koblenz hat sich dagegen in erster Linie von dem jugendpolitschen Anspruch des Open Ohr locken lassen und das obwohl er findet, dass das Thema ein bisschen schwammig und nicht ganz zutreffend formuliert sei. Dieses System will ich ja gar nicht neu starten", sagt er. Für ihn müsse sich im Wirtschafts- und Finanzsystem etwas ändern. Auch das Bildungssystem hat er im Blick, schließlich ist er am Stand der LandesschülerInnenvertretung beteiligt.
"Aus dem bloßen Unbehagen muss eine Veränderung werden"
Aber das Feiern vernachlässigen wir auch nicht", gibt der 26-jährige Lino zu. Dennoch hat auch er vor, die politischen Diskussionen mitzugestalten, wir müssen zusammen überlegen, was im Wirtschaftssystem falsch läuft. Aus dem bloßen Unbehagen muss eine Veränderung werden". Am Stand des Freiwilligen Ökologischen Jahres werden Stofftaschen bemalt, die Besucher können sich über natürliche Materialien und Pflanzen informieren.
Aber nicht nur die Natur treibt die FÖJlerinnen an, beim Open Ohr mitzumachen: Wie kann die Welt eigentlich funktionieren, wenn genau die Leute, die die Macht haben, korrupt sind und all das Geld besitzen?", fragt sich die Französin Flora Bicalho, die ihr FÖJ in Rheinland-Pfalz absolviert. Endgültige Antworten wird das Open Ohr bestimmt keine bieten können, sicher aber Ideen, Visionen und die Möglichkeit, mit Politikern und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zu diskutieren.
Horst Evers als Highlight am Sonntagabend
Noch bis Montagnachmittag lädt das 38. Open Ohr Festival auf die Mainzer Zitadelle; wer mitdiskutieren will, kann das unter anderem bei den Workshosp am Montag um 10.30 Uhr unter dem Motto Occupy Demokratie 100% direkt", oder am Montag um 12.30 Uhr beim Forum Demokratie, aber wie?" tun.
Ein kabarettistisches Highlight steht am Sonntagabend um Mitternacht mit Horst Evers noch auf dem Programm, Musik kommt am Sonntagabend auf der Hauptbühne von der britischen Combo Erland & The Carnival. Der Montag klingt dann musikalisch mit Moop Mama und Barrio Populo am späten Nachmittag aus.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/12019531.htm