LSV stellt fest: 2131 sind alle Schulen in RLP digital!

Zum Stand der Digitalisierung und der "MINT-Freundlichkeit" der Schulen in Rheinland-Pfalz

Mainz, 28. November 2016

32 Schulen aus Rheinland-Pfalz wurden am 10. November als MINT-freundliche Schulen ausgezeichnet. An diesen Schulen werden zum Teil digitale Unterrichtsstunden gehalten, es gibt Nachmittags-AGs, Wettbewerbe, Workshop-Tage und Sommercamps. Die LandesschülerInnenvertretung begrüßt diese Schritte in die richtige Richtung und nimmt sie zum Anlass, über Unterricht im digitalen Zeitalter nachzudenken.

„Wenn wir weiter mit Raten von 16 Schulen in drei Jahren ‚MINT-freundlich‘ werden, dann sind in Rheinland-Pfalz sogar schon im Jahr 2131 alle digital“, so Jim Preuß aus dem Landesvorstand der LandesschülerInnenvertretung. „Es fehlt deutlich am politischen Willen, digitale Medien in den Schulalltag einzuführen. Mit freiwilligem Nachmittagsunterricht wird niemand auf eine Welt vorbereitet, in der der tägliche Umgang mit digitalen Medien aus Beruf und Privatleben nicht wegzudenken ist. Das nahezu flächendeckende Handyverbot an Schulen ist nicht mehr als ein Symptom dieser Herangehensweise im Unterricht. Schüler*innen beizubringen mit Handys umzugehen sei ‚nicht pädagogischer Auftrag einer Lehrkraft‘, heißt es. Verbieten geht einfacher.“

Lukas Böhm aus der Bundesdelegation der LSV ergänzt:
„Deutschland ist großer Nachzügler im internationalen Vergleich, was digitale Medien an Schulen angeht. Wir in Rheinland-Pfalz sind damit dann wohl die schnellsten aus der Krabbelgruppe - darauf muss man nicht stolz sein. In anderen Ländern sind digitale Schulbücher bereits die Norm. Ein vom Staat finanziertes digitales Gerät, das bei weitem nachhaltiger ist als zehn Kilogramm Bücher im Jahr, ermöglicht Schüler*innen aus allen sozialen Klassen eine gute Basis.“

Die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz fordert die Landesregierung auf, Fortschritte im digitalen Zeitalter zu unternehmen. Umgang mit Medien muss in jedem Fach zentral und durch alle Themen hindurch praktiziert werden. Dass man auf Bildschirmen ein Buch lesen kann, muss nicht erst in langwierigen Schulprojekten getestet werden. Der strukturelle Wandel muss geschehen - bevor es zu spät ist.


Für Rückfragen steht Ihnen unser Landesvorstandsmitglied Jim Preuß, Handynummer: 0176 24757491, E-Mail: jim[at]preuss-bingen.de, zur Verfügung.