Umweltplakette an 37 Schulen verliehen
Engagement sichtbar machen und Vorbild für andere sein
Mit der Plakette „Nachhaltige Schule“ zeichnen das Bildungsministerium und die Landesschüler*innenvertretung gemeinsam Schulen aus, die sich niedrigschwellig auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz gemacht haben. Dabei geht es um Themen wie Mülltrennung, Schülerbeförderung, Schulgärten, Unterrichtsinhalte, aber auch ganz pragmatisch um Klassendienste, die sicherstellen, dass Heizung und Licht nach Unterrichtsschluss abgeschaltet werden.
„In den letzten Jahren haben wir bereits knapp 100 Schulen auszeichnen können und freuen uns, dass wir in diesem Jahr deutlich dreistellig geworden sind: 37 Schulen haben sich beworben, alle haben die Kriterien erfüllt. Somit haben wir nun 119 ausgezeichnete Schulen in Rheinland-Pfalz. Das ist großartig und zeigt, wie stark sich unsere Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und die gesamte Schulgemeinschaft engagieren, um unsere Umwelt zu schützen“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.
Für die Landesschüler*innenvertretung (LSV) ergänzte Landesvorstandsmitglied Julian Paul: „Die Schulen sind ein zentraler Ort für die Sensibilisierung für Klimaschutz und der Ankerpunkt, von dem aus das Wissen rund um Klimaschutz mit nach Hause getragen wird. Die Nachhaltigkeitsplakette zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie individuell und unterschiedlich Umweltschutz an den Schulen aussehen kann und genau das wollen wir auch erreichen.“
Gegründet wurde die Initiative, weil die Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz nicht nur bei Fridays for Future die Straßen füllen, sondern ganz konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz ergreifen und sichtbar machen wollten. „Die Plakette steht in keiner Konkurrenz zu der sehr umfangreichen BNE-Zertifizierung (Bildung für Nachhaltige Entwicklung), die es in Rheinland-Pfalz bereits gibt. Vielmehr wollten wir mit unserer Ausschreibung einen starken Anreiz schaffen, dass sich alle Schulen, kleine wie große und jede nach ihren Möglichkeiten, auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit machen. Mich freut besonders, dass Schulen aller Schularten sich beworben haben und so erneut zeigen: Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist in jeder Schulart und mit ganz einfachen Dingen möglich“, so die Ministerin.
Die Aktivitäten der in diesem Jahr ausgezeichneten Schulen reichen von grünen Klassenzimmern über „Klimakinder“, die Mitschülerinnen und Mitschüler über den nachhaltigen Umgang mit Müll oder Energie informieren, über Schulfeste und Klassenfahrten unter nachhaltigen Vorzeichen bis hin zu lokalen Klimaschutzgipfeln. Sechs Schulen haben bei der Ausschreibung besonders überzeugt und werden deshalb mit einem Sonderpreis bedacht: Die Grundschule Birkenfeld, die IGS Ernst Bloch sowie die BBS Ludwigshafen, die Windmühlenschule in Mainz, die Carl-Zuckmayer-Realschule Plus und Fachoberschule Nierstein sowie die Schönstätter Marienschule in Vallendar.
„Grundlage dieser Entscheidung war eine Jury-Sitzung mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tisches. Jede Schule hat sich um Nachhaltigkeit und Umweltbildung auf ihre Weise verdient gemacht. Das verdient unsere Anerkennung. Die Schulen erhalten deshalb einen Bildungsgutschein des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz für die Durchführung eines Workshops zu Themen des globalen Lernens. Mit diesem Bildungsgutschein können die Schulen die Workshops individuell und auf ihre Bedürfnisse angepasst gestalten“, so Landesvorstandsmitglied Lina Mavridis von der LSV.
Die Ministerin und der Vorstand der Landesschüler*innenvertretung beglückwünschten alle Ausgezeichneten und dankten ihnen für ihr herausragendes Engagement.
- Bild: BM RLP
Im Einzelnen wurden folgende Schulen mit der Plakette ausgezeichnet:
Ort und Schule |
Ausgezeichnet u.a. für folgendes Engagement |
Bad Dürkheim, Valentin-Ostertag-Schule |
Nachhaltige Entwicklung ist Thema in diversen Unterrichtsmodulen, Vögel-Nistkästen eingerichtet |
Bernkastel-Kues, Burg-Landshut-Schule
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Das Nachhaltigkeitskonzept steht unter dem Motto „Gemeinsam für eine bessere Zukunft“, nachhaltige Mobilität wird gefordert und gefördert, der von Schülern betriebene Kiosk bietet ausschließlich Mehrweg an |
Birkenfeld, Grundschule |
„Klimakinder“ informieren und sensibilisieren, das Nachhaltigkeits-Team stärkt die BNE an der Schule, zahlreiche Projekte finden in enger Kooperation mit außerschulischen Partnern (Wasserwissenswerk, Umweltcampus Birkenfeld, Nationalpark Hunsrück-Hochwald) statt |
Brey, Rheingoldschule |
Schulgarten und schuleigener Weinberg sind wichtige Orte des praktischen nachhaltigen Lernens |
Bruchmühlbach-Martinshöhe, Grundschule |
Erste zertifizierte Fair Trade-Grundschule in Rheinland-Pfalz, Angebote des fairen Handels sehr wichtig |
Contwig, Grundschule Contwig |
Schulgemeinschaft engagiert sich für Bildungspartnerschaften in der Kommune, indem ein alternatives Sportfest veranstaltet und mit der solidarischen Landwirtschaft zusammenarbeitet |
Dreis, Grundschule Dreis |
MINT- und Nachhaltigkeitsbildung werden hier zusammengedacht, Kooperationen mit nachhaltigen Lernorten (z.B. Demeter-Hof) |
Glan-Münschweiler, Glantanschule |
Verfügt über ein ausgefeiltes Energiespar- und Mülltrennungskonzept, Schüler/innen engagieren sich im Nachhaltigkeitsdienst, in der Mensa ist Mehrweg Trumpf |
Hauenstein, Wasgauschule Realschule plus |
Verfügt über einen Nachhaltigkeitsdienst, führt Dreck-Weg-Tage durch, beteiligt zielgerichtet die Vertretung der Schülerinnen und Schüler |
Kandel, Freie Naturschule |
Neue Schule, die Wert auf Lernen im Freien und beim Wandern legt, eine nachhaltige Ernährung anbietet und innovative BNE-Konzepte umsetzt |
Koblenz, BBS |
Beteiligung von Schülerinnen und Schülern entscheidend, nachhaltige Müll- und Energie-Lösungen |
Koblenz, Förderschule am Bienhorntal |
Lebensmittel retten, Papier schöpfen, Samenbomben herstellen und Kleidung wiederverwerten sind nur einige Schwerpunkte des Engagements |
Lahnstein, Privates Johannes-Gymnasium |
Schul-/Klassenfahrten werden unter nachhaltigen Vorzeichen durchgeführt, Solar ist großer Fokus an der Schule |
Landau, IGS Landau |
Nachhaltige Schulverpflegung, Schutz von Bienen/Insekten, Nachhaltigkeitsteam aus Schüler/innen, Lehrkräften und Eltern |
Ludwigshafen, BBS |
Jährliche Nachhaltigkeitstage, es gibt eine Nachhaltigkeitsbeauftragte, schulische Exkursionen führen zu Obst- und Weinanbaubetrieben, mit eigenen Kräften ist ein Schulgarten eingerichtet worden |
Ludwigshafen, IGS Ernst Bloch |
Die Schulgemeinschaft setzt sich aktiv für Artenvielfalt ein und führt Pfalzaktionen durch, ermittelt Klimadaten und bietet entsprechende Lehrkräftequalifizierungen an, führt erfolgreich Nachhaltigkeitsprojektwochen durch |
Mainz, Windmühlenschule |
Hat seit über 10 Jahren das Projekt KESch (Klimaschutz durch Energiesparen an Schulen) etabliert und spendet einen Großteil des erwirtschafteten Geldes für die Erdbebenhilfe auf Haiti, verfügt über nachhaltige Schülerfirmen und ein Repaircafé |
Montabaur, Waldschule |
Müllsammelaktionen, Beteiligung an den Waldjugendspielen |
Montabaur, Mons-Tabor-Gymnasium |
Umfassende BNE-Fortbildungen, nachhaltige Schulveranstaltungen |
Mühlen, Mühlbach-Schule |
Wandertage werden nachhaltig und klimaneutral gestaltet, Aufforstungsprojekte aktiv von den Kindern unterstützt und Nachhaltigkeitsregeln im Unterricht offensiv thematisiert |
Münstermaifeld, Kurfürst-Balduin-Gymnasium |
Zielgerichte Verknüpfung von MINT und BNE, nachhaltige Schulveranstaltungen |
Müschenbach, Sonnenbergschule |
Produziert seit 20 Jahren Strom selbst und fördert intensiv das Draußenlernen |
Mutterstadt, IGS |
Die Schule verfügt über einen großen Schulgarten, ein Feuchtbiotop und ein attraktives grünes Klassenzimmer, Schüler/innen der Wahlpflichtfächer (Ökologie) betreuen und vermitteln die Arbeit im Grünen |
Neupotz, Grundschule |
Dreckweg-Tage, Produktion Bio-Apfelsaft, großer Schulgarten |
Neuwied, Christiane Herzog Schule |
Durchführung von Klimawochen, regional-nachhaltige Produzenten liefern Zutaten für das Schulessen, beim Frühlings- und Weihnachtsmarkt werden selbst gezogene Gemüsepflanzen, Marmeladen und Chutneys vom Schulobst und Deko aus Upcycling feilgeboten |
Nierstein, Carl-Zuckmayer-Realschule Plus und Fachoberschule |
Die Schulgemeinschaft macht sich unter kräftiger Mitwirkung der Schüler/innen auf den Weg zur klimaneutralen Schule, hat dafür die „Zukunftsschmiede“ gegründet, Arbeit mit dem Klimakoffer im Unterricht verschiedener Fächer, AG Grüne Schule, nachhaltiger Schulkiosk |
Oppenheim, Gymnasium zu St. Katharinen |
Schulinterner Nachhaltigkeitswettbewerb, Energiespar-Aktionen |
Oppenheim, Landskronschule |
Nachhaltige Projekttage, Schüler-Beteiligung und nachhaltige Ernährung |
Rheinzabern, IGS |
Die Schule engagiert sich beim Klimagipfel im Kreis Germersheim, kooperiert langjährig mit Landesforsten (u.a. Aufforstung) und integriert nachhaltige Themen konsequent im Unterricht verschiedener Fächer |
Rockenhausen, IGS |
Eine Welt-Hilfsprojekte, Energiesparen, interkulturelles Miteinander fördern |
Schweich, Levana-Schule |
Grünes Klassenzimmer, nachhaltige Verkehrserziehung |
Speyer, Gymnasium am Kaiserdom |
Nachhaltiges Kochbuch, „blühende Schule“, interkulturelles Lernen |
Thaleischweiler-Fröschen, IGS |
Unterricht zu nachhaltigen Themen und solchen des Fairen Handels, Pausenverkauf von fairen, regionalen und saisonalen Produkten, der Schulgarten ist unterrichtlich fest verankert im Wahlpflichtfach NUM (= Natur, Umwelt, Mensch) |
Trier, Grundschule am Dom |
Intensive Nutzung des Schulgartens, nachhaltig-faire Schulfeste |
Vallendar, Schönstätter Marienschule |
Nachhaltigkeit im Unterricht und zusätzlichen Projekten verwurzelt, Schulgarten und Schulwald als Lernorte, zahlreiche Projekte und Fortentwicklung des Schulgeländes zur Förderung der Biodiversität |
Völkersweiler, Freie Bauernhof-Waldschule |
Outdoor-Unterricht umfassend verankert, achtsamer Umgang mit Natur |
Wörth am Rhein, Carl-Benz-IGS |
Klimapolitisch engagierte Schülerinnen und Schüler, Partizipation in der Gemeinde und im Kreis, Energie- und Wärmesparen |