SV-Tipp 13

Was bedeutet Mündigkeit?

Mündigkeit heißt im Prinzip ganz einfach, dass jemand fähig ist, seine Interessen auszudrücken und eigenverantwortlich handeln zu können. In Deutschland werden wir mit 18 Jahren mündig, bis dahin sind wir einem so genannten Vormund (Erziehungsberechtigte) unterstellt, der für uns entscheiden kann. Deshalb können Minderjährige zum Beispiel keine Verträge unterschreiben oder hart bestraft werden. Allerdings kann bei diesem Begriff zwischen juristischer und politischer Mündigkeit unterschieden werden.

Wir alle sind mündig!

Unter politischer Mündigkeit versteht die Gesellschaft, dass wir uns unabhängig eine Meinung zu politischen Themen bilden können. Doch wer kann das nicht? Politik betrifft im Prinzip alles, was wir tun. Egal ob in der Schule oder bei unserer Nahrung, durch Gesetze wird nahezu alles geregelt. Doch Kinder und Jugendliche dürfen hier oft nicht mitreden, da sie als „unmündig“ angesehen werden. Viele Erwachsene denken, dass Jugendliche zu leicht zu beeinflussen sind und dass es deshalb gefährlich wäre, sie beispielsweise wählen zu lassen. Doch die meisten wissen sehr wohl, was sie interessiert und was sie sich in der Gesellschaft wünschen. Deshalb sind wir so gesehen alle mündig und sollten mehr Möglichkeiten bekommen, uns am politischen Leben zu beteiligen und dort auch Gehör zu bekommen.

Möglichkeiten in eurer SV

Wie könnt ihr an eurer Schule dafür sorgen, dass in dieser Hinsicht niemand ausgegrenzt wird? Wie könnt ihr euch mehr Gehör verschaffen? Hier sind ein paar Anregungen für euch:

• Mittelstufenquote

Anfangen könnt ihr schon in eurer SV: Oft werden jüngere Schülerinnen und Schüler von SV-Arbeit ausgeschlossen und ihre Interessen deshalb kaum berücksichtigt. Ihr könntet also, um das zu verhindern, in eurer Satzung festschreiben, dass euer SV-Team zu einem bestimmten Anteil aus Mittel- oder UnterstufenschülerInnen bestehen soll. Damit macht ihr den Jüngeren auch Mut, sich für ein solches Amt aufstellen zu lassen. Denkt daran: Jede und jeder hat seine Interessen und alle sollten in Diskussionen berücksichtigt werden.

• Podiumsdiskussionen

Wenn ihr der Öffentlichkeit zeigen möchtet, dass ihr eure Meinung gut vertreten könnt und wirklich mündig seid, könnt ihr beispielsweise eine Podiumsdiskussion veranstalten. Dazu sucht ihr euch einfach ein bestimmtes Thema aus über das ihr diskutieren wollt. Dann schreibt ihr zwei bis drei Menschen aus eurer Umgebung aus, die sich mit dem Thema auskennen, beispielsweise PolitikerInnen aus eurer Gegend. Diese können dann mit euch zusammen über das Thema diskutieren, oft kommt bei einer solchen Veranstaltung auch die Presse und berichtet über die Diskussion. Damit könnt ihr Aufmerksamkeit erregen und eure Interessen publik machen. Besonders interessant ist es natürlich, wenn ihr dabei über Wahlalter oder Mündigkeit diskutiert.